Harte Zeiten …. da und dort liegen die Nerven blank!

Wer hätte damit gerechnet, dass es uns seit heute untersagt ist, das Haus zu verlassen (aktuelle Situation in Österreich), dass Theater und Geschäfte geschlossen und dadurch viele Existenzen wirtschaftlich existenziell bedroht sind.

Alles muss sich neu organisieren: Familie, Alltag, Beruf – wir sind jetzt gefordert, jede und jeder. Jeder Veränderungsprozess ist eine Herausforderung – für die Gesellschaft und auch für jeden Einzelnen.

Vielleicht passiert es aktuell, dass ich mit dem Verhalten einer Person, meines Arbeitgebers, einer Behörde unzufrieden bin, ja mich sogar darüber ärgere. Das ist aus der eigenen Situation sicherlich gerechtfertigt, trotzdem sollten wir den Blick auf das Große Ganze nicht verlieren.

Ich möchte als alternative Option dazu ein paar Fragen in den Raum stellen:

  • Welche Möglichkeiten stehen mir momentan in meinem Handeln offen?
  • Wie kann ich den Ton in der Kommunikation verändern?
  • Was muss ich momentan als gegeben annehmen, wo kann ich in Aktion treten?
  • Wie habe ich die letzte schwere Zeit gemeistert? Was hat mir dabei geholfen?

„Krise als Chance“ mag abgedroschen klingen trotzdem ist die aktuelle Situation eine Möglichkeit inne zu halten, die Verlangsamung wahr zu nehmen und kreative neue Ansätze und Ideen zu entwickeln. Auch auf einer verbrannten Wiese sprießen schon nach kurzer Zeit wieder Blumen…

Es sind alle betroffen – die einen mehr, die anderen weniger. Diejenigen, die momentan noch ganz gut über die Runden kommen, können andere unterstützen und einen Beitrag leisten – und sei es auch „nur“ mit guter Energie.

Vertrauen ist das nächste Wort, das mir in den Sinn kommt. Vertrauen, in Staat und Gesellschaft, Vertrauen in Menschlichkeit und Solidarität, Vertrauen in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten Krisen zu überwinden. Denn mit Sicherheit hat jede und jeder von uns schon schwere Zeiten im Leben gehabt und ist, vielleicht auch gestärkt, aus ihnen hervorgegangen!

Angebot:

Barbara Füreder hat eine wunderbare Initiative gestartet: Sie hat unter dem Titel „miteinander füreinander“ einen Experten- und Ressourcenpool zusammengetragen der Online-Beratung zu den unterschiedlichsten Themenbereichen anbietet. Ich freue mich, ein Teil davon zu sein! Mehr unter:  https://www.wunderwerkstatt.org


Mit vier Schritten ins neue Jahr!

Der Jahreswechsel steht bevor, der neue Kalender liegt bereit und es wimmelt vor Jahresrückblicken und Prognosen für das neue Jahr. 

Natürlich ist die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr eine gute Zeit um inne zu halten, Vergangenes zu reflektieren und sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Aber wozu? Ist es wirklich notwendig? Was für einen Unterschied macht es, schließlich ist es mühsam und man muss sich Zeit dafür nehmen.

Energie geht immer dorthin, wo die Aufmerksamkeit gerade ist. Fokussiere ich auf das, was nicht geklappt hat, dann liegt meine Energie in einer schmutzigen Pfütze. Ich kann somit selbst entscheiden, ob das was vom Jahr 2019 in Erinnerung bleibt einen guten oder einen schalen Nachgeschmack hat – und das wiederum beeinflusst mein Gefühl für das Jahr das da kommt.

Also entweder: „Das wird wahrscheinlich auch nicht besser, wenn es schon dieses Jahr nicht geklappt hat.“ Oder „Toll, was ich gelernt habe und was ich damit im kommenden Jahr anstellen kann.

Wir können uns selbst unterstützen die Aufmerksamkeit auf die richtigen Dinge zu lenken. Aber wie das geht das? Hier eine kleine Hilfestellung …

Schritt 1 – Der wohlwollende Blick zurück

  • Worauf war ich im letzten Jahr stolz? – Egal, ob beruflich oder privat: es kann die toll gelungene Geburtstagsfeier für den Sohn, die Erarbeitung eines neuen Monologs, die Ernährungsumstellung oder die persönliche Bestleistung in der Plank-Challenge gewesen sein.
  • Welche Hindernisse habe ich überwunden? – Auch hier gilt es, die kleinen Hürden zu feiern, die man übersprungen hat. 
  • Welche wesentliche Erkenntnis habe ich 2019 gewonnen? Was hat sich dadurch geändert? – Jede Erkenntnis ist der erste Schritt zu Veränderung. 

Schritt 2 – Das Richtige mitnehmen

  • Was möchte ich aus dem letzten Jahr unbedingt ins neue Jahr mitnehmen? – War es ein Erlebnis, eine Begegnung, ein Gefühl / ein Gedanke, …
  • Was möchte ich gerne zurücklassen? – Gibt es etwas, das ich gerne loslassen möchte, so kann man das mit einem kleinen Ritual verbinden: Schreibe einen Begriff für das, was Du nicht mehr in Deinem Leben haben möchtest, auf einen Zettel, verabschiede Dich mit für Dich passenden Worten wie z.B. „Das brauche ich ab jetzt nicht mehr!“ zerknülle ihn, wirf ihn weg oder verbrenne ihn.
  • Welches (Herzens-)Projekt gibt es schon lange, das ich nicht umgesetzt habe?  – Habe ich etwas, das mir wichtig ist, in der Ecke verstauben lassen bzw. ihm nicht die notwendige Aufmerksamkeit angedeihen lassen?
  • Was steht schon ewig auf der To-Do-Liste und wurde das ganze Jahr nicht angegangen? – Möglicherweise ist an der Zeit „sollte ich“ in „will ich“ umzuwandeln, oder manche To-Dos ganz zu streichen.
  • Welche Erwartung von anderen möchte ich nicht mehr erfüllen? – Manchmal kommt man vor lauter Anforderungen von außen nicht weiter. Gibt es Erwartungen, deren Erfüllung mich auf meinem Weg blockieren? 
  • Welche belastenden Gedanken haben mich im letzten Jahr (und vielleicht schon davor) begleitet? – Es ist wichtig sich bewusst zu machen, was man sich immer wieder vorsagt und wie man sich dadurch das Leben schwer macht.
  • Mit wem oder was bin ich im Groll? – Gibt es Menschen in meinem Leben, die mich verletzt oder enttäuscht haben? Vielleicht bin ich mir selbst für eine unterlassene Chance böse. Sich von diesem Groll zu lösen ermöglicht mir, frei und leichter voran zu schreiten.

Schritt 3 – Auf, auf ins neue Jahr

  • Zeit zu träumen: Schreibe Deine Wünsche auf! – No Limits, … es liest keiner außer Dir!
  • Welche konkreten Wünsche gibt es für die Bereiche Gesundheit, persönliches Wohlbefinden, Familie und Karriere?
  • 2020 ist zu Ende und Du blickst zurück. Was sollte unbedingt passiert sein, dass es für Dich ein gutes, glückliches Jahr war?

Schritt 4 – Zeichne Dein Bild

Du hast jetzt eine wunderbare Sammlung: Wünsche, Erkenntnisse, inspirierende Menschen, Projekte die umgesetzt werden wollen. Du hast die To-Do-List ausgemistet und auch im emotionalen Bereich Frühjahrsputz gemacht. 

Fällt Dir ein Bild dazu ein? Vielleicht ein Weg, wo jeder Teil Deiner Sammlung einen Stein auf dem Weg ergibt. Eine Schatzkiste, eine Landkarte oder eine Landschaft? Zeichne selbst, lade Dir ein Bild aus dem Internet herunter, finde ein Symbol. 

Du wirst Dich später vielleicht nicht an jede Einzelheit aus Deiner Liste erinnern, aber Dein Unterbewusstsein hat die Gedanken die Du Dir gemacht hast, sehr wohl gespeichert. Durch Dein Bild wird die Erinnerung wieder aufgefrischt!

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine leichten und beschwingten Start ins neue Jahr!

How to … Selbstvermarktung mit Social Media – Teil 2

Ich gestehe, der zweite Teil der Serie hätte etwas früher erscheinen sollen. Dann aber zeigte sich der Herbst am Wochenende von seiner schönsten Seite und es zog die Autorin dann doch lieber in die Natur.

Nach dem ersten Artikel zum Thema „Social Media kann jeder selber machen“ widmen wir uns nun: 

#2 Man muss auf allen Plattformen vertreten sein

Es herrscht vielfach der Glaube, dass man omnipräsent sein müsse, um wahrgenommen zu werden – und natürlich sollte man auch auf all diesen Plattformen viele Likes hamstern.

Jedoch: ob Facebook, LinkedIn, Instagram, Xing, Twitter, Pinterest oder YouTube – jede dieser Kommunikationskanäle hat spezifische Anforderungen und Benutzer.

Insofern bringt es wenig, den selben Inhalt in der gleichen Form auf allen Medien zu posten. Was gut auf Facebook funktioniert, ist nicht instagramtauglich und eignet sich auch in der Form vielleicht nicht für die Xing-Nutzer. 

Mittlerweile gibt es Programme, die Content automatisch verteilen. Das erleichtert sicherlich das Prozedere. Aber um diese Tools zu nützen, muss es vorab einen Plan geben, der die Kommunikationswege definiert.

Auch das Übernehmen von dem was andere tun, muss nicht automatisch zum Erfolg führen. Nur weil ein Kollege / eine Kollegin auf youTube mega erfolgreich ist und dort Follower um Follower sammelt, bedeutet das nicht, dass dies auch für mich gilt. 

Daher hier ein paar hilfreiche Fragen für etwas mehr Klarheit bei der Wahl des für mich! richtigen Kommunikationstools:

  • Wo hält sich meine Zielgruppe auf?
  • Welche Inhalte möchte ich teilen?
  • Welche Kanäle passen zu mir und zu meiner Marke?
  • Wie kann ich die Besonderheiten des jeweiligen Kanals bedienen?
  • Wie viel Zeit habe ich / möchte ich aufwenden?

Fazit: Es gibt nicht ein Konzept, das für alle funktioniert. Jeder ist angehalten, sich Gedanken über seinen / ihren Content und das für ihn / sie passende Medium zu machen.


Vorschau:
#3 Social Media kostet nichts
#4 Ich brauche Social Media um für mich Werbung zu machen

– Wie kann ich Social Media für meine Karriere nutzen?
– Was ist die Geschichte, die ich über mich erzählen möchte?
– Wie bekomme ich mehr Follower bzw. mehr Resonanz auf meine Posts?

Drei Dinge, die Schauspieler:innen vom Profitennis lernen können

Der Einzug von Dominic Thiem ins Finale von Roland Garros und die Beobachtung der Spiele haben mich inspiriert den gewagten Vergleich zwischen Kunst und Profisport herzustellen. 

Auch die Leistung von Schauspielerinnen und Schauspielern grenzt ja an Hochleistungssport. Sie erfordert präzise Vorbereitung, körperliche Fitness und einen klaren Fokus.

Hier dazu nun drei Gedanken, die sich mit den Erfahrungen aus der Beratung von Künstlerinnen und Künstler decken:

Man kann keine Schritte überspringen

„Dorthin möchte ich.“, „Das möchte ich erreichen.“ – Sein Ziel und seine Wünsche zu definieren ist gut und wichtig, damit man weiß, wohin die Reise gehen soll. Was gerne vergessen wird, sind die Zwischenschritte, die notwendig sind. Der (steinige) Weg des Dominic Thiem führte über jedes einzelne Spiel, jeden einzelnen Satz, ja jeden einzelnen Ballwechsel. Würde hier nicht die gesamte Konzentration auf jeden Punktgewinn ausgerichtet sein, wäre das Ziel nicht mal ansatzweise greifbar.

Die Definition meines Erfolgs

Dominic Thiem hat Roland Garros nicht gewonnen. Und dennoch ist er auf seinem Weg ins Finale über sich hinaus gewachsen, hat fantastisches Tennis gespielt, die Nummer 1 der Welt geschlagen, dem Sandplatzkönig Rafael Nadal den Sieg nicht leicht gemacht und seine Stellung unter den Top 10 behauptet. Würde er dies nicht als Erfolg sehen, müsste er in der Sekunde den Job an den Nagel hängen. 

Ich kann mein Umfeld nicht verändern

Man hat einen Gegner, der so ist, wie er ist – mit Ritualen, Emotionen, vielleicht sogar Dingen, die unangenehm berühren oder ärgern. Es gibt das Wetter und den Faktor Glück. An all dem kann ich nichts ändern. Worauf ich aber schon Einfluss habe, ist meine Haltung zu diesen Dingen. Wenn ich zulasse, dass sie mich aus der Bahn werfen, dann ist das meine Entscheidung, 

Mein Weg ist in jedem Fall mein Weg. Wie ich es „angehe“ – und im Sport ist das so wunderbar zu sehen – ist vollkommen individuell. Ob Spezialisierung auf eine bestimmte Technik, auf bestimmte Personen, oder ein Trainingsprogramm, Rituale, somatische Marker, Kleidung – keiner gleicht dem anderen. Alles darf sein, wenn es zu mir passt.

Die Kraft der Pause

Ein Plädoyer für das Nichtstun und ein neuer Blickwinkel auf joblose Phasen

Die Osterfeiertage und die damit verbundene Ruhe haben mich inspiriert, über Auszeiten nachzudenken.

Wir sind es gewohnt im „Tun“ zu sein. Zeit will genutzt werden. Die Tage sind strukturiert. Kaum hat das neue Jahr begonnen, steht schon das Ende der Spielzeit bevor. Es steht viel auf der To-Do-Liste. Trotzdem man in einem Engagement ist, steht über allem die Frage: „was mache ich danach”. 

Was sich daraus ergibt: das Hier und Jetzt wird kaum wahrgenommen und wertgeschätzt. Alles ist auf den nächsten Moment ausgerichtet, auf das was sein wird, sein kann, sein sollte.

Dabei hat auch die kleinste Pause Qualität und ist sinnvoll!

Im Sport und Tanz folgt auf Spannung Entspannung, die Musik ist ohne Pausen unvorstellbar und auch die Natur powert nicht ununterbrochen vor sich hin – es braucht also die Wechselwirkung, um gesund und schaffenskräftig zu bleiben!

Egal ob Mittagspause, die Zeit zwischen Probe und Vorstellung, Feiertage oder Urlaub, erzwungen oder freiwillig gewählt – eine Pause, ein Break, ist aus vielen Gründen sinnvoll:

  • Sie schafft Distanz.
  • Sie gibt Körper und Geist die Möglichkeit zu verarbeiten und sich zu erholen.
  • Gibt Klarheit für den zukünftigen Weg.
  • Eröffnet einen Raum, um Neues entstehen zu lassen.

Geht es also darum, den Blick auf diesen Zeitraum zu verändern?

Das Wort „arbeitslos“ möchte man gar nicht in den Mund nehmen, ist es doch ausschließlich negativ besetzt. Ich lade dazu ein, den Blickwinkel auf diese Zeit nach einem Engagement, oder zwischen zwei Engagements zu ändern.

Ich halte es für wichtig, sich zeitweise abseits von Kollegen und beruflichen Anforderungen wahrzunehmen. In solchen Zeiten besteht die Möglichkeit zur Reflexion, zur Standortbestimmung, vielleicht sogar zu einer Neuausrichtung. Ganz einfach Mit-sich-zu-sein und sich als Mensch abseits des Business zu erleben.

Will man trotzdem nicht ganz untätig sein, können die kreativen Batterien aufgeladen werden: Endlich kann man sich wieder andere Shows anschauen, Kontakte pflegen, einen Workshop besuchen oder die längst fälligen neuen Portraits machen.

Begreife ich die (vormals beängstigende) Pause auch als Ressource, verändert das nicht nur den Blick in und auf die Zukunft – nichts Unangenehmes sondern etwas ganz Normales erwartet mich da – es macht auch mein Hier und Jetzt qualitätvoller. 

Kleiner Sidestep

Der philosophische Begriff Kontemplation meint, sich „in die Betrachtung eines ungegenständlichen Objekts zu vertiefen“. In der Meditation geht es darum den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Beides vor dem Hintergrund, dass nur in einem Freiraum Erkenntnisse gewonnen und etwas (Neues) entstehen kann.

Bedeutung für die Karriere

Wie auch immer jede oder jeder sich entscheidet, ihre/seine Zeit zu gestalten: Routine und Wertschätzung im Umgang mit unterschiedlichen Phasen im Leben und die Fähigkeit einen individuellen Rhythmus für das eigene Leben zu entwickeln, ist eine wertvolle Ressource. All das stärkt unsere Widerstandsfähigkeit und verbindet uns mit unserem Selbst – und hat so auch einen unmittelbaren Einfluss auf den Erfolg im Job!

Die eine wichtige Frage der Marie Kondo

Was die KonMari-Methode für Künstler:innen tun kann

Die Netflix-Serie und das Buch „Tyding up“ sind momentan in aller Munde. Die kleine, fröhliche Japanerin schneit mit ihrer unbekümmerten und wertschätzenden Art in Wohnungen und Häuser um die Bewohner beim Ordnung machen zu unterstützen. Aufräumen und Ausmisten bringt dabei so manchen an seine Grenzen, stehen sie doch in einigen Fällen in einem direkten Zusammenhang mit der aktuellen Lebenssituation.

Marie Kondo beginnt ihre Methode mit der Frage, welche Vision und Wünsche die Besitzer vom zukünftigen Leben in ihrem Haus oder ihrer Wohnung haben. 

Weiter geht es mit dem berühmten Kleiderberg. Alles raus, alles aufs Bett – auch wenn es sich bis zur Decke türmt. Und dann zwingt die, mittlerweile berühmte, Frage „Does it spark joy for me“ jeden dazu innezuhalten und die Qualität des Kleidungsstücks zu hinterfragen. War es eine Vernunftsentscheidung, passt es mir noch, birgt es Erinnerungen, die ich nicht verlieren will?

Der nächste wichtige Schritt Komono oder ‚miscellaneous items‘ wartet mit einer ähnlichen Fragestellung auf: Passt das Ding in meiner Hand in die Vision von mir in der Zukunft? Unterstützt es mich auf meinem Weg, ist es positiv besetzt oder hält es mich in der Vergangenheit fest?

Nachdem ich in den 90ern „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“ gelesen habe und vor die Herausforderung von vier Wohnungsauflösungen gestellt wurde, bin ich im Ausmisten ein Pro. Trotzdem habe ich alle Folgen von „Tyding up“ in drei Nächten inhaliert, weil mich diese, auf die Essenz reduzierten, Fragestellungen rund um „Freude“ und der „Vision für sich selbst“ fasziniert und inspiriert haben. Und ich habe mich gefragt, ob und in welcher Form sich dieser Ansatz für das Künstlerleben übersetzen lässt:

  • Marie tritt vor jeder Beratung in einem kurzen Ritual mit dem Haus in Kontakt. Ein Aufruf immer wieder inne zu halten und sich im Moment wahr zu nehmen. All das um ehrliche Antworten zu relevanten Fragen zu bekommen.
  • Als Künstler arbeitet man von zu Hause aus. Haben Bücher, Noten, wichtige Unterlagen und Trainingsgeräte einen wertschätzenden Platz? Lenkt mich mögliche Unordnung davon ab, meinen Fokus zu finden und mein Ziel zu verfolgen bzw. zu erreichen?
  • Auch soziale Kontakte, Ereignisse und Momente kann man nach diesem Muster hinterfragen: bringen sie mir Freude, sehe ich sie als inspirierenden Bestandteil meiner Zukunft?

Zum Frühlingsbeginn also ein kleiner Impuls unnötigen Ballast abzuwerfen und sich freudvollen Dingen zuzuwenden, die einen seiner Vision ein Stück näher bringen.

Quellennachweise:
Marie Kondo https://konmari.com
Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags; Karen Kingston; Rowohlt Taschenbuch

4 Säulen, die meine Schauspielkarriere tragen

Ich möchte Karriere machen. Ich möchte erfolgreiche Schauspielerin / Schauspieler werden. Wie geht das?“ Eine Frage, die mir, sowohl von Studenten, als auch von schon im Beruf stehenden immer wieder gestellt wird. Hier eine erste kurze Bestandsaufnahme…

Eine gelungene Karriere im künstlerischen Bereich – wie auch in jeder anderen Branche – stützt sich auf vier Säulen:

Säule I – Das prinzipielle Verständnis für die Branche, in der ich mich bewege und reüssieren möchte. Kenne ich die Strukturen und Spielregeln nicht, sind Missverständnisse, falsche Entscheidungen und dadurch auch Frustration vorprogrammiert.

Säule IITalent, Technik und Können sind Kernfaktoren! Für manchen mag es frustrierend sein, dass es nie den Punkt gibt, wo man sich zurücklehnen und „jetzt bin ich fertig“ sagen kann. Denn auch Weiterbildung und laufendes Training sind essentiell. Nicht jede Ausbildung ist lückenlos und auch die persönliche (Weiter-)Entwicklung spielt eine gewichtige Rolle.

Säule III – Die übliche Reaktion auf das Thema Selbstvermarktung ist allzu oft „wieso muss ich mich auch noch darum kümmern, ich will doch Künstler sein.“ Das ist nachvollziehbar, jedoch ist man als Künstler Einzelunternehmer und trägt Verantwortung für sein kleines Unternehmen. Häufig herrscht aber auch einfach Unklarheit darüber, was damit eigentlich gemeint ist.

Säule IVHaltung und Einstellung zum Job sind eine Säule und gleichzeitig das Fundament. Wie ich mit mir umgehe, welche Gedanken ich immer wieder denke, ist ausschlaggebend für mein Vorankommen. Jede Erfahrung wird auf die eine oder andere Weise abgespeichert. Das Wenigste passiert bewusst. Falsche Glaubenssätze behindern die freie Entfaltung. Sich diese Themen anzusehen, ist in jedem Stadium der Karriere wichtig.

Zusammenfassend – Es nützt nichts, wenn nur einer der Bereiche gut und solide dasteht. Hält das Fundament nicht, oder ist eine der Säulen wackelig, stürzt das Haus ein, lässt sich nicht ausbauen, oder macht zumindest durch andauernde Reparaturen Ärger. Es geht – wie immer – um die Balance!

Was kann man tun? – In meinen Beratungen sehen wir uns genau diese Balance an, lokalisieren Schwachstellen, bearbeiten aktuelle Probleme und entwicklen eine Strategie für die nächsten Schritte. Klarheit ist in diesem Zusammenhang ein Schlüsselwort – vieles wird durch eine neue Betrachtungsweise klarer und es wird somit deutlich, wohin der Fokus zu lenken ist.

Kontakt: Sabine Hellepart, T +43 699 10 10 88 27 oder per Mail: office@hellepart.com – gerne auch mal unverbindlich anrufen.

Fotomaterial – Basis und Essenz in der Markenkommunikation

Das Fundament eines professionellen Auftritts nach außen!

Mit Überraschung habe ich festgestellt, dass es noch gar keinen Blog-Post zum Thema Portraitfotos gibt! – Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich mit meinen Klienten regelmässig darüber spreche und – durch Beratung bei Vorbereitung und Fotoauswahl – praktisch laufend im Thema verhaftet bin.

Also höchste Zeit! Ist doch das Fotomaterial eines Künstlers DAS wichtigste Marketingtool!

Zu Beginn Generelles zum „Warum“: Jeder kennt Logos wie den Mercedes-Stern, das Starbucks-Zeichen oder das Mc-Donald’s M – ohne dass es einer weiteren Erklärung bedarf, weiß man was dahinter steht, was man bekommt, wenn man sich dafür entscheidet. Ähnlich verhält es sich mit einem Portrait: es sollte dem Betrachter einen umfassenden Eindruck der Person vermitteln. Jedes Portrait erzählt eine Geschichte. Im Idealfall eine ansprechende, positive, interessante. Das ist beim Generaldirektor oder der Vorstandsvorsitzenden eines großen Unternehmens nicht anders. Sie repräsentieren die Linie ihres Unternehmens. Je nachdem ob das Set-Up eher formell oder lässig geprägt ist, sagt das etwas über die Firmenkultur und die Persönlichkeit aus. Gerade in großen Unternehmen wird hier nichts dem Zufall überlassen.

Beim Künstler / der Künstlerin ist das nicht anders – nur dass es sich hier um (s)ein Einzelunternehmen handelt. Was in diesem Fall „erzählt“ und vermittelt werden sollte, ist das Paket, das die Casterin, der Regisseur, der Intendant erwarten darf, wenn es zu einem Engagement kommt.

Die No-Gos sind somit logischerweise Beliebigkeit, zu wenig Vorbereitung, nicht überdachtes Set-Up, Unaktualität und unprofessionelle Mittel. 

In meinen Seminaren verwenden wir einen guten halben Tag auf die Analyse des vorhandenen Materials aller Teilnehmer und legen mit der Typ-Image-Analyse die Basis für eine klare Positionierung. Ausgestattet mit Checklisten hat jede und jeder danach die perfekten Voraussetzungen für ein erfolgreiches und stimmiges Fotoshooting. 

Es gibt zu dem Thema unendlich viel zu sagen – die Pflicht ist die Zusammenarbeit mit einem professionellen Fotografen, die Kür, und hier wird es dann spannend, ist die individuelle Vorbereitung und Strategie sowie schlussendlich die Auswahl der richtigen Fotos – damit sich die Persönlichkeit optimal und eindrucksvoll vermittelt!

Nächster Workshop: 21./22. September 2018

Was hilft bei Prokrastination

10 mögliche Strategien

Es gibt unzählige Ratgeber und Checklisten – deshalb hier eine subjektive Auslese jener Punkte, die mich im Zuge der Beschäftigung mit dem Thema am meisten angesprochen haben:

  • Generell lohnt es sich, genauer hinzusehen, ob es einen Grund gibt, warum eine bestimmte  Aufgaben nicht und nicht angegangen wird.
  • Sich zu allererst über seine Ziele klar zu werden und große Ziele in kleine, leicht erreichbare Happen herunterbrechen.
  • Druck, der von außen kommt, anzunehmen. Der Kampf dagegen kostet nur unnötig Kraft – und vielleicht lässt er sich sogar, ganz im Sinne einer japanischen Kampfsportart, transformieren und für sich nützen.
  • Die eigenen Umwege anerkennen – es muss kein Nachteil sein, nicht den direkten Weg genommen zu haben.
  • Sich nicht überfordern. Man kann nicht immer das ultimativ Beste abliefern. Das was in diesem Moment das Bestmögliche war, ist gut genug.
  • Respekt vor der eigenen, individuellen Arbeitsweise entwickeln. Prokrastination als möglichen notwendigen Arbeitsschritt akzeptieren und nicht mit sich ins Gericht gehen, sollte es wieder passieren.
  • Leistung funktioniert immer durch Belohnung. Oft erwarten wir aber Belohnung und Lob aus dem außen, das uns abhängig macht und uns leicht enttäuschen kann. Schaffen wir unsere eigene Belohnung, werden wir unabhängig.
  • Den Zeitpunkt und die Schnelligkeit hinterfragen. Vielleicht ist jetzt auch der falsche Moment. Nicht sichtbar zu handeln, bedeutet nicht, dass nichts passiert. Im Hintergrund laufen immer Prozesse ab – und gerade kreative Prozesse haben lange Entwicklungsphasen in denen es „gärt“.
  • Für Konflikte oder Muster, die sich schon länger nicht lösen lassen, kann man sich  Unterstützung durch Coaches oder Berater holen!
  • Diesen Artikel nicht aus Ausrede für’s Nichtstun verwenden.

Ein idealer Gedanke wäre, Freude an die Stelle von Pflicht zu setzen. Bin ich mir im klaren über mein nächstes erreichbares Ziel, entstehen Lust und Motivation Dinge anzugehen meist ganz von alleine.

In diesem Sinne, wünsche ich ein frohes neues Jahr mit viel Raum und Zeit für Klarheit und Freude an den kommenden Abenteuern!

By the way:
Wer sich über seine Ziele gerade nicht so recht im klaren ist und nicht weiß, wie es am besten anzugehen wäre kann sich gerne Unterstützung in einem individuellen Beratungsgespräch holen.

Gedanken zum Thema Prokrastination

In der Zwickmühle zwischen Things-to-do und Überforderung

Prokrastination ist in aller Munde, ja mittlerweile als psychologisches Problem anerkannt. Es gibt Ratgeber, wissenschaftliche Studien und Lehrstühle zu der Thematik und viele Menschen holen sich bereits professionelle Unterstützung bei Coaches und Beratern.

Jeder von uns war und ist damit in seinem Leben früher oder später konfrontiert und für viele ist es ein täglicher Kampf mit Prioritäten- und To-do-Listen. Doch diese scheinen nicht das optimale Handwerkszeug zu sein. Ein guter Grund einen genaueren Blick auf die Problematik zu werfen.

Einleitung

Vereinfacht gesagt, bedeutet Prokrastination: Ich schiebe Dinge auf, verzettle mich in Ersatzhandlungen und vertage Wichtiges auf den nächsten Tag … und den nächsten und den nächsten.

Aber, was ist denn wirklich wichtig? Wer sagt, was für mich wichtig ist? Und wäre jetzt überhaupt der richtige Zeitpunkt?

Für mich spielen daher Bewertung, Klarheit und Individueller Ansatz eine wichtige Rolle. Denn vielleicht geht es zu aller erst darum, Klarheit über seine Ziele zu gewinnen. Jene Dinge die sich schon seit langem auf der To-do-Liste befinden einer genauen Prüfung zu unterziehen und erst danach zur Erledigung zu schreiten bzw. mir zu überlegen, wie ich es angehen kann.

Grundproblematik

Prinzipiell kann alles aufgeschoben werden: Die Buchhaltung, der Fitnessplan, die gute Ernährung, die Registrierung auf einem Jobportal, das Mail an die Caster, die neuen Portraitfotos, die Bewerbung bei einer Agentur, die Überarbeitung meines Auditionmaterials, der notwendige Arztbesuch, der Anruf bei meinem Steuerberater, die Durchsicht der Banküberweisungen – um unvollständig einiges aufzuzählen.

Doch ist es wirklich sinnvoll, alles undifferenziert auf eine Liste zu setzen? Schließlich gibt es einen erheblichen Unterschied zwischen einer überschaubaren Aufgabe, wie dem Abheften von Belegen und einer komplexen wie die Suche nach dem passenden Auditionmaterial.

Die Situation des Künstlers

Während der Ausbildung und auch im späteren Proben- und Produktionsprozess sind Künstlerinnen und Künstler ganz klaren Strukturen unterworfen. Aber danach und dazwischen stehen sie vor ganz anderen Herausforderungen. Sie sind plötzlich ein kleines Unternehmen, sollten sich permanent optimieren und zusätzlich vermarkten. Vor dem Hintergrund einer meist nicht kalkulierbaren Zukunft, geht es darum sich die Arbeitszeit einzuteilen, seinen persönlichen Arbeitsstil zu finden und mit regelmässig wechselnden Situationen zurecht kommen zu müssen. Darauf war man nicht vorbereitet und hat auch gar keine Tools dafür zur Hand.

Stolpersteine

Oftmals lässt einen die Angst vor dem Scheitern und vor dem Misserfolg, Dinge nicht angehen. Bei manchen ist es sogar die Angst vor dem Erfolg, der mit Verantwortung verbunden ist und den man sich vielleicht (noch) nicht so wirklich zugesteht. Dann gibt es den hohen persönlichen Anspruch, den Wunsch nach Perfektion, der einen gar nicht erst beginnen lässt.

Und vielleicht geistert da auch noch so ein prinzipielles Gefühl herum, dass man gar nicht das Leben führt, das man gerne führen würde. Dann wird die To-do-Liste eigentlich unbewältigbar. Die Ziele, die man sich setzt, kann man gar nicht mehr erfüllen. Misserfolg und Selbstverachtung für das Nicht-Geschaffte sind die Folge.

Überforderung

Wir leben in einer Zeit des Überangebots. Informationen aus dem Netz und den sozialen Plattformen prasseln ungefiltert und zeitlich uneingeschränkt auf einen ein. Das Handy liegt neben dem Bett und mache nehmen es sogar mit auf die Bühne. Kann man bei dieser ständigen Reizüberflutung überhaupt so bei sich sein, um wichtige Entscheidungen zu treffen, Prioritäten zu setzen und sich klar darüber zu werden, was für einen selbst wichtig und richtig ist?

Unter diesen Umständen wäre Prokrastination eigentlich der durchaus verständliche Selbstschutz der Psyche vor zu großen Anforderungen bzw. die Verweigerung auf Grund von Überforderung.

Der nächste Artikel widmet sich dann zehn möglichen Strategien, wie man das Thema konkret und individuell für sich angehen könnte.