Auditions: Mehr als nur eine Job-Chance – sichtbar werden, in Erinnerung bleiben

Auditions gehören zum Alltag – und das ist gut so!x

Jede Künstlerin und jeder Künstler kennt es: Man bereitet sich intensiv auf eine Audition vor, gibt alles – und manchmal kommt einfach kein Callback. Das kann frustrierend sein. Doch eine Audition ist weit mehr als nur die Chance auf einen Job. Sie ist ein fester Bestandteil des Berufslebens und eine Möglichkeit, sich immer wieder neu zu präsentieren. Wer regelmäßig vorspricht, bleibt sichtbar. Wer sichtbar ist, bleibt in Erinnerung. Und dann kommt auch mal die passende Gelegenheit.

Ich sehe Auditions nicht ausschließlich in direkter Verbindung zur ausgeschriebenen Position, sondern vor allem in einem größeren Kontext. Jede Audition, jedes Vorsprechen, ist quasi Teil einer kleine Promotion-Tour. Sie bietet die Möglichkeit mich vorzustellen – falls man mich noch nicht kennt, zu zeigen wo ich gerade auf meinem Karriereweg stehe, neues Material auszuprobieren und eine (neue) Seite in meiner Entwicklung zu präsentieren.

Der wahre Erfolg: Kontrolle über das eigene Ziel

Vielleicht setzen wir uns manchmal die falschen Ziele. Ein realistisches Ziel, das zu 100 % in meinem Einflussbereich liegt, ist nicht die Entscheidung des Gegenübers – denn zu viele unbekannte Faktoren spielen hier eine Rolle. Aber wenn ich meine Darbietung so zeigen konnte, wie ich es mir vorgestellt habe … top! Damit ist die eigentliche Aufgabe schon erledigt. Job done! Erfolg feiern.

Ich freue mich über jede Einladung, die meine Künstlerinnen und Künstler erhalten. Ein guter Lebenslauf, starkes Material, ihr Ruf und das Standing in der Branche, das sie sich bereits erarbeitet haben, hat ihnen diese Türe geöffnet. .

Und abschließend noch etwas zur Wahrnehmung innerhalb der Branche: Auch wenn das Telefon nicht täglich klingelt, darf ich darauf vertrauen, dass mich die Branche wahrnimmt. Casterinnen und Caster führen Aufzeichnungen, merken sich Qualitäten und greifen dann zum Hörer, wenn der richtige Moment kommt.


Inspirierendes zum Abschluss

Bryan Cranstons Ratschlag zur Einstellung über Auditions ist aus dem Jahr 2013, aber immer noch gültig – und, wie ich finde, eine große Hilfe.

Drei Tipps für einen erfolgreichen Castingprozess

Immer wieder werde ich mit der Frage konfrontiert, wie man zu mehr Auditioneinladungen kommt und was ein erfolgreiches Vorsprechen ausmacht. Egal, ob beim Film oder im Theaterbereich gibt es drei wichtige Kriterien:

1. Gut sein

Das klingt nach einer Binsenweisheit, aber was passiert, wenn ich eine wirklich gute Audition abliefere? Man lernt alle Facetten meines Könnens kennen! Mehr kann ich für den Moment eigentlich nicht erwarten. Das ist das Optimum. Denn selbst, wenn ich den Job, aus welchen Gründen auch immer, nicht bekommen habe – ich bleibe in positiver Erinnerung, ich habe eine gute Visitenkarte abgegeben und kann daher recht sicher sein, wieder eingeladen zu werden. Folglich ist es besser eine Audition abzusagen, wenn man nicht optimal vorbereitet oder krank ist. Weil auch der schlechte Eindruck bleibt in Erinnerung.

2. Vorbereitet sein

Der zweite Punkt ist natürlich untrennbar mit dem ersten verbunden. Ein gutes Casting ist nur mit entsprechender Vorbereitung möglich – und diese beginnt nicht erst ein paar Tage vor einem Vorsprechen, sondern ist ein andauernder Prozess. Das bedeutet generell: regelmässiges Training, auch zum Beispiel in Cold Reading damit ich in spontanen Situationen sattelfest bin sowie laufende Überprüfung und gegebenenfalls Erneuerung meines Auditionmaterials. Und am Tag selbst selbstverständlich aufgewärmt und präsent ins Casting gehen. Spannend wird ein Vorsprechen für Regie und Caster dann, wenn man wirklich in die Komplexheit der Szene eingestiegen ist und einen Weg gefunden hat, aus der erarbeiteten Rolle etwas Besonderes zu machen. Womit wir wieder bei 1. wären …

3. Entspannt sein

Etwas, von dem man meint, es sich nicht aussuchen oder einfach beschließen zu können. Aber spinnen wir den Gedanken doch einmal weiter. Fakt ist, dass Anspannung  in jedem Fall wahrgenommen wird. Und es ist verständlich, wenn sich Produzenten, Caster und Regisseure für jemanden entscheiden, der sich offensichtlich in der Situation, mit seinem Tun und in seiner Haut wohlfühlt. Also gilt es herauszufinden wie man dahin kommt! Sollte man sich den Kopf mit Zweifeln, die Konkurrenz und allen anderen möglichen Faktoren rund um den Castingprozess,  zermartern? Eher nicht. Vielmehr sollte der Fokus auf alle jene Dinge gelenkt werden, die man beeinflussen und positiv für sich nützen kann. Hier schließt sich der Kreis zu Punkt zwei. Hat man Freude mit sich und an seinem Beruf, ist man mit seinem Material vertraut – dann kann sich Selbstbestätigung einstellen und diese wird zu 100% in der Castingsituation spürbar.

Talent ist, seine Fähigkeiten mit Selbstvertrauen auszuüben.

Selbstzweifel und negative Gedanken blockieren dabei. Sicherheit gewinnen, Risiken eingehen und somit das volle Programm mit Freude durchziehen können – das ist das Ziel.


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