Wie Schauspieler:innen vom Profitennis lernen können

Der Einzug von Dominic Thiem ins Finale von Roland Garros 2019 und die Beobachtung der Spiele haben mich inspiriert den gewagten Vergleich zwischen Kunst und Profisport herzustellen. 

Auch die Leistung von Schauspielerinnen und Schauspielern grenzt ja an Hochleistungssport. Sie erfordert präzise Vorbereitung, körperliche Fitness und einen klaren mentalen Fokus.

Hier dazu nun ein paar Gedanken, die sich mit den Erfahrungen aus der Beratung von Künstlerinnen und Künstler decken.

Man kann keine Schritte überspringen

Dorthin möchte ich.“, „Das möchte ich erreichen.“ – Ziel und Wünsche zu definieren ist gut und wichtig, damit man weiß, wohin die Reise gehen soll. Was gerne vergessen wird, sind die Zwischenschritte, die notwendig sind. Der (steinige) Weg des Dominic Thiem führte über jedes einzelne Spiel, jeden einzelnen Satz, ja jeden einzelnen Ballwechsel. Würde hier nicht die gesamte Konzentration auf jeden Punktgewinn ausgerichtet sein, wäre das Ziel nicht mal ansatzweise greifbar.

Die Definition meines Erfolgs

Dominic Thiem hat Roland Garros nicht gewonnen. Und dennoch ist er auf seinem Weg ins Finale über sich hinaus gewachsen, hat fantastisches Tennis gespielt, die Nummer 1 der Welt geschlagen, dem Sandplatzkönig Rafael Nadal den Sieg nicht leicht gemacht und seine Stellung unter den Top 10 behauptet. Würde er dies nicht als Erfolg sehen, müsste er in der Sekunde den Job an den Nagel hängen. 

Ich kann mein Umfeld nicht verändern

Man hat einen Gegner, der so ist, wie er ist – mit Ritualen, Emotionen, vielleicht sogar Dingen, die unangenehm berühren oder ärgern. Es gibt das Wetter und den Faktor Glück. An all dem kann ich nichts ändern. Worauf ich aber schon Einfluss habe, ist meine Haltung zu diesen Dingen. Wenn ich zulasse, dass sie mich aus der Bahn werfen, dann ist das meine Entscheidung, 

Vertrauen und Loslassen

Es gibt Zeiten des Trainings, der Vorbereitung und des Lernens. Diese Phasen können, im Sport wie auch auf im Schauspielbusiness schonmal viel Zeit in Anspruch nehmen. Man bereitet sich oft lange auf einen Auftritt vor, trainiert die Stimme, studiert Partien ein und lernt vielleicht sogar neue Skills für eine Rolle. Irgendwann kommt jedoch der Moment wo man ‚performt‘ – egal ob Wettkampf oder Vorstellung. Jetzt geht es darum den Schalter umzulegen, ins Vertrauen zu gehen und die Kräfte frei zu lassen. 

Mein Weg – individuell und unverwechselbar

Mein Weg ist in jedem Fall tatsächlich mein Weg. Wie ich es „angehe“ – und im Sport ist das so wunderbar zu sehen – ist vollkommen individuell. Ob Spezialisierung auf eine bestimmte Technik oder ein Trainingsprogramm, Rituale, Kleidung oder Formen der Regeneration – keiner gleicht dem anderen. Alles darf sein, wenn es zu mir passt und mich auf meinem Weg unterstützt.


Die eine wichtige Frage der Marie Kondo

Was die KonMari-Methode für Künstler:innen tun kann

Die Netflix-Serie und das Buch „Tyding up“ sind momentan in aller Munde. Die kleine, fröhliche Japanerin schneit mit ihrer unbekümmerten und wertschätzenden Art in Wohnungen und Häuser um die Bewohner beim Ordnung machen zu unterstützen. Aufräumen und Ausmisten bringt dabei so manchen an seine Grenzen, stehen sie doch in einigen Fällen in einem direkten Zusammenhang mit der aktuellen Lebenssituation.

Marie Kondo beginnt ihre Methode mit der Frage, welche Vision und Wünsche die Besitzer vom zukünftigen Leben in ihrem Haus oder ihrer Wohnung haben. 

Die Frage nach der Freude

Weiter geht es mit dem brüchtigtem Kleiderberg. Alles raus, alles aufs Bett – auch wenn es sich bis zur Decke türmt. Und dann zwingt die, mittlerweile berühmte, Frage

„Does it spark joy for you?“

dazu innezuhalten und die Qualität jedes einzelnen Kleidungsstücks zu hinterfragen: War es eine Vernunftsentscheidung? Passt es mir noch? Birgt es Erinnerungen, die ich nicht verlieren will?

Passen Vision und Realität zusammen?

Der nächste wichtige Schritt Komono oder ‚miscellaneous items‘ wartet mit einer ähnlichen Fragestellung auf: Passt das Ding in meiner Hand in die Vision von mir in der Zukunft? Unterstützt es mich auf meinem Weg, ist es positiv besetzt oder hält es mich in der Vergangenheit fest?

Nachdem ich in den 90ern „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“ gelesen habe und vor die Herausforderung von vier Wohnungsauflösungen gestellt wurde, bin ich im Ausmisten ein Pro. Trotzdem habe ich alle Folgen von „Tyding up“ in drei Nächten inhaliert, weil mich diese, auf die Essenz reduzierten, Fragestellungen rund um „Freude“ und der „Vision für sich selbst“ fasziniert und inspiriert haben. Und ich habe mich gefragt, ob und in welcher Form sich dieser Ansatz für das Künstler:innenleben übersetzen lässt.

Übersetzen in die Alltagswelt eines Schauspieler:innenlebens

  • Marie tritt vor jeder Beratung in einem kurzen Ritual mit dem Haus in Kontakt. Das mag strange anmuten, aber ich finde jeden Aufruf kurz inne zu halten und sich im Moment wahr zu nehmen, sehr hilfreich. Ruhe und das Verweilen mit dem was gerade ist, helfen dabei ehrliche Antworten zu relevanten Fragen zu bekommen.
  • Das Büro, die Arbeitsstätte von Schauspieler:innen, ist zum Teil zu Hause. Haben Bücher, Noten, wichtige Unterlagen und Trainingsgeräte einen wertschätzenden Platz? Lenkt mich mögliche Unordnung davon ab, meinen Fokus zu finden und mein Ziel zu verfolgen bzw. sogar es zu erreichen?
  • Auch soziale Kontakte, Ereignisse und Momente kann man unter der Fragestellung „Bringen sie mir Freude?“ betrachten. Sehe ich sie als inspirierenden Bestandteil meiner Zukunft, oder halten sie mich in der Vergangenheit fest?

Quellennachweise:
Marie Kondo https://konmari.com
„Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“, Karen Kingston; Rowohlt Taschenbuch


Brauchst Du einen kleinen Impuls unnötigen Ballast abzuwerfen und sich freudvollen Dingen zuzuwenden?

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4 Säulen, die meine Schauspielkarriere tragen

Ich möchte Karriere machen. Ich möchte erfolgreiche Schauspielerin / Schauspieler werden. Wie geht das?“ Eine Frage, die mir, sowohl von Studenten, als auch von schon im Beruf stehenden immer wieder gestellt wird. Hier eine erste kurze Bestandsaufnahme…

Eine gelungene Karriere im künstlerischen Bereich – wie auch in jeder anderen Branche – stützt sich auf vier Säulen:

Säule I – Was bedeutet es am Theater oder beim Film tätig zu sein?

Das prinzipielle Verständnis für die Branche, in der ich mich bewege und reüssieren möchte. Kenne ich die Strukturen und Spielregeln nicht, sind Missverständnisse, falsche Entscheidungen und dadurch auch Frustration vorprogrammiert.

Säule II – Schauspieltalent ist (nicht) alles

Talent, Technik und Können sind Kernfaktoren! Für manchen mag es frustrierend sein, dass es nie den Punkt gibt, wo man sich zurücklehnen und „jetzt bin ich fertig“ sagen kann. Denn auch Weiterbildung und laufendes Training sind essentiell. Nicht jede Ausbildung ist lückenlos und auch die persönliche (Weiter-)Entwicklung spielt eine gewichtige Rolle.

Säule III – Sichtbar werden in meiner Branche

Die übliche Reaktion auf das Thema Selbstvermarktung ist allzu oft „wieso muss ich mich auch noch darum kümmern, ich will doch Künstler sein.“ Das ist nachvollziehbar, jedoch ist man als Künstler Einzelunternehmer und trägt Verantwortung für sein kleines Unternehmen. Häufig herrscht aber auch einfach Unklarheit darüber, was damit eigentlich gemeint ist.

Säule IV – Mindset & Motivation sind ausschlaggebend für den Erfolg

Haltung und Einstellung zum Job sind eine Säule und gleichzeitig das Fundament. Wie ich mit mir umgehe, welche Gedanken ich immer wieder denke, ist ausschlaggebend für mein Vorankommen. Jede Erfahrung wird auf die eine oder andere Weise abgespeichert. Das Wenigste passiert bewusst. Falsche Glaubenssätze behindern die freie Entfaltung. Sich diese Themen anzusehen, ist in jedem Stadium der Karriere wichtig.

Alle Bereiche in Balance

Es nützt nichts, wenn nur einer der Bereiche gut und solide dasteht. Hält das Fundament nicht, oder ist eine der Säulen wackelig, stürzt das Haus ein, lässt sich nicht ausbauen, oder macht zumindest durch andauernde Reparaturen Ärger. Es geht – wie immer – um die Balance!


Gibt es eine der Säulen, die nicht so sicher steht?

Stimmt die Balance?

Was sind die Strategie, oder die nächsten Schritte?

Melde Dich gerne, wenn Du Dir diese, oder ähnliche Fragen zu einer sicher stehenden Karriere stellst.

Was hilft bei Prokrastination

10 mögliche Strategien rund um Prioritäten und To-Do’s

Es gibt unzählige Ratgeber und Checklisten – deshalb hier eine subjektive Auslese jener Punkte, die mich im Zuge der Beschäftigung mit dem Thema am meisten angesprochen haben:

  • Generell lohnt es sich, genauer hinzusehen, ob es einen Grund gibt, warum eine bestimmte  Aufgaben nicht und nicht angegangen wird.
  • Sich zu allererst über seine Ziele klar zu werden und große Ziele in kleine, leicht erreichbare Happen herunterbrechen.
  • Druck, der von außen kommt, anzunehmen. Der Kampf dagegen kostet nur unnötig Kraft – und vielleicht lässt er sich sogar, ganz im Sinne einer japanischen Kampfsportart, transformieren und für sich nützen.
  • Die eigenen Umwege anerkennen – es muss kein Nachteil sein, nicht den direkten Weg genommen zu haben.
  • Sich nicht überfordern. Man kann nicht immer das ultimativ Beste abliefern. Das was in diesem Moment das Bestmögliche war, ist gut genug.
  • Respekt vor der eigenen, individuellen Arbeitsweise entwickeln. Prokrastination als möglichen notwendigen Arbeitsschritt akzeptieren und nicht mit sich ins Gericht gehen, sollte es wieder passieren.
  • Leistung funktioniert immer durch Belohnung. Oft erwarten wir aber Belohnung und Lob aus dem außen, das uns abhängig macht und uns leicht enttäuschen kann. Schaffen wir unsere eigene Belohnung, werden wir unabhängig.
  • Den Zeitpunkt und die Schnelligkeit hinterfragen. Vielleicht ist jetzt auch der falsche Moment. Nicht sichtbar zu handeln, bedeutet nicht, dass nichts passiert. Im Hintergrund laufen immer Prozesse ab – und gerade kreative Prozesse haben lange Entwicklungsphasen in denen es „gärt“.
  • Für Konflikte oder Muster, die sich schon länger nicht lösen lassen, kann man sich  Unterstützung durch Coaches oder Berater holen!
  • Diesen Artikel nicht aus Ausrede für’s Nichtstun verwenden.

Ein idealer Gedanke wäre, Freude an die Stelle von Pflicht zu setzen. Bin ich mir im klaren über mein nächstes erreichbares Ziel, entstehen Lust und Motivation Dinge anzugehen meist ganz von alleine.

In diesem Sinne, wünsche ich ein frohes neues Jahr mit viel Raum und Zeit für Klarheit und Freude an den kommenden Abenteuern!


 Bist Du Dir gerade über Deine Ziele nicht so recht im klaren bzw. möchtest wissen, wie Du sie erreichen könntest?

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Gedanken zum Thema Prokrastination

In der Zwickmühle zwischen Things-to-do und Überforderung

Prokrastination ist in aller Munde, ja mittlerweile als psychologisches Problem anerkannt. Es gibt Ratgeber, wissenschaftliche Studien und Lehrstühle zu der Thematik und viele Menschen holen sich bereits professionelle Unterstützung bei Coaches und Beratern.

Jeder von uns war und ist damit in seinem Leben früher oder später konfrontiert und für viele ist es ein täglicher Kampf mit Prioritäten- und To-do-Listen. Doch diese scheinen nicht das optimale Handwerkszeug zu sein. Ein guter Grund einen genaueren Blick auf die Problematik zu werfen.

Einleitung

Vereinfacht gesagt, bedeutet Prokrastination: Ich schiebe Dinge auf, verzettle mich in Ersatzhandlungen und vertage Wichtiges auf den nächsten Tag … und den nächsten und den nächsten.

Aber, was ist denn wirklich wichtig? Wer sagt, was für mich wichtig ist? Und wäre jetzt überhaupt der richtige Zeitpunkt?

Für mich spielen daher Bewertung, Klarheit und Individueller Ansatz eine wichtige Rolle. Denn vielleicht geht es zu aller erst darum, Klarheit über seine Ziele zu gewinnen. Jene Dinge die sich schon seit langem auf der To-do-Liste befinden einer genauen Prüfung zu unterziehen und erst danach zur Erledigung zu schreiten bzw. mir zu überlegen, wie ich es angehen kann.

Grundproblematik

Prinzipiell kann alles aufgeschoben werden: Die Buchhaltung, der Fitnessplan, die gute Ernährung, die Registrierung auf einem Jobportal, das Mail an die Caster, die neuen Portraitfotos, die Bewerbung bei einer Agentur, die Überarbeitung meines Auditionmaterials, der notwendige Arztbesuch, der Anruf bei meinem Steuerberater, die Durchsicht der Banküberweisungen – um unvollständig einiges aufzuzählen.

Doch ist es wirklich sinnvoll, alles undifferenziert auf eine Liste zu setzen? Schließlich gibt es einen erheblichen Unterschied zwischen einer überschaubaren Aufgabe, wie dem Abheften von Belegen und einer komplexen wie die Suche nach dem passenden Auditionmaterial.

Die Situation von Schauspieler:innen

Während der Ausbildung und auch im späteren Proben- und Produktionsprozess sind Künstlerinnen und Künstler ganz klaren Strukturen unterworfen. Aber danach und dazwischen stehen sie vor ganz anderen Herausforderungen. Sie sind plötzlich ein kleines Unternehmen, sollten sich permanent optimieren und zusätzlich vermarkten. Vor dem Hintergrund einer meist nicht kalkulierbaren Zukunft, geht es darum sich die Arbeitszeit einzuteilen, seinen persönlichen Arbeitsstil zu finden und mit regelmässig wechselnden Situationen zurecht kommen zu müssen. Darauf war man nicht vorbereitet und hat auch gar keine Tools dafür zur Hand.

Stolpersteine

Oftmals lässt einen die Angst vor dem Scheitern und vor dem Misserfolg, Dinge nicht angehen. Bei manchen ist es sogar die Angst vor dem Erfolg, der mit Verantwortung verbunden ist und den man sich vielleicht (noch) nicht so wirklich zugesteht. Dann gibt es den hohen persönlichen Anspruch, den Wunsch nach Perfektion, der einen gar nicht erst beginnen lässt.

Und vielleicht geistert da auch noch so ein prinzipielles Gefühl herum, dass man gar nicht das Leben führt, das man gerne führen würde. Dann wird die To-do-Liste eigentlich unbewältigbar. Die Ziele, die man sich setzt, kann man gar nicht mehr erfüllen. Misserfolg und Selbstverachtung für das Nicht-Geschaffte sind die Folge.

Überforderung

Wir leben in einer Zeit des Überangebots. Informationen aus dem Netz und den sozialen Plattformen prasseln ungefiltert und zeitlich uneingeschränkt auf einen ein. Das Handy liegt neben dem Bett und mache nehmen es sogar mit auf die Bühne. Kann man bei dieser ständigen Reizüberflutung überhaupt so bei sich sein, um wichtige Entscheidungen zu treffen, Prioritäten zu setzen und sich klar darüber zu werden, was für einen selbst wichtig und richtig ist?

Unter diesen Umständen wäre Prokrastination eigentlich der durchaus verständliche Selbstschutz der Psyche vor zu großen Anforderungen bzw. die Verweigerung auf Grund von Überforderung.

Der nächste Artikel widmet sich dann zehn möglichen Strategien, wie man das Thema konkret und individuell für sich angehen könnte.


Brauchst Du Unterstützung dabei Prioritäten zu setzen oder die Balance zwischen To-Do und Erholung zu finden? Melde Dich gerne zu einem unverbindlichen Telefonat.

Drei Tipps für einen erfolgreichen Castingprozess

Immer wieder werde ich mit der Frage konfrontiert, wie man zu mehr Auditioneinladungen kommt und was ein erfolgreiches Vorsprechen ausmacht. Egal, ob beim Film oder im Theaterbereich gibt es drei wichtige Kriterien:

1. Gut sein

Das klingt nach einer Binsenweisheit, aber was passiert, wenn ich eine wirklich gute Audition abliefere? Man lernt alle Facetten meines Könnens kennen! Mehr kann ich für den Moment eigentlich nicht erwarten. Das ist das Optimum. Denn selbst, wenn ich den Job, aus welchen Gründen auch immer, nicht bekommen habe – ich bleibe in positiver Erinnerung, ich habe eine gute Visitenkarte abgegeben und kann daher recht sicher sein, wieder eingeladen zu werden. Folglich ist es besser eine Audition abzusagen, wenn man nicht optimal vorbereitet oder krank ist. Weil auch der schlechte Eindruck bleibt in Erinnerung.

2. Vorbereitet sein

Der zweite Punkt ist natürlich untrennbar mit dem ersten verbunden. Ein gutes Casting ist nur mit entsprechender Vorbereitung möglich – und diese beginnt nicht erst ein paar Tage vor einem Vorsprechen, sondern ist ein andauernder Prozess. Das bedeutet generell: regelmässiges Training, auch zum Beispiel in Cold Reading damit ich in spontanen Situationen sattelfest bin sowie laufende Überprüfung und gegebenenfalls Erneuerung meines Auditionmaterials. Und am Tag selbst selbstverständlich aufgewärmt und präsent ins Casting gehen. Spannend wird ein Vorsprechen für Regie und Caster dann, wenn man wirklich in die Komplexheit der Szene eingestiegen ist und einen Weg gefunden hat, aus der erarbeiteten Rolle etwas Besonderes zu machen. Womit wir wieder bei 1. wären …

3. Entspannt sein

Etwas, von dem man meint, es sich nicht aussuchen oder einfach beschließen zu können. Aber spinnen wir den Gedanken doch einmal weiter. Fakt ist, dass Anspannung  in jedem Fall wahrgenommen wird. Und es ist verständlich, wenn sich Produzenten, Caster und Regisseure für jemanden entscheiden, der sich offensichtlich in der Situation, mit seinem Tun und in seiner Haut wohlfühlt. Also gilt es herauszufinden wie man dahin kommt! Sollte man sich den Kopf mit Zweifeln, die Konkurrenz und allen anderen möglichen Faktoren rund um den Castingprozess,  zermartern? Eher nicht. Vielmehr sollte der Fokus auf alle jene Dinge gelenkt werden, die man beeinflussen und positiv für sich nützen kann. Hier schließt sich der Kreis zu Punkt zwei. Hat man Freude mit sich und an seinem Beruf, ist man mit seinem Material vertraut – dann kann sich Selbstbestätigung einstellen und diese wird zu 100% in der Castingsituation spürbar.

Talent ist, seine Fähigkeiten mit Selbstvertrauen auszuüben.

Selbstzweifel und negative Gedanken blockieren dabei. Sicherheit gewinnen, Risiken eingehen und somit das volle Programm mit Freude durchziehen können – das ist das Ziel.


Gibt es Themen rund um Castingprozess, die Dich beschäftigen und die Du gerne für Dich klären möchtest?

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„Ich möchte meinen Studenten helfen zu entdecken, was sie unverwechselbar macht.“

Die bekannte Mozart-Sängerin und Dozentin Malin Hartelius sagte im heutigen Ö1 Interview auf die Frage, wie man das vermitteln kann und worauf es in einem Künstlerleben ankommt:

„Man muss zuerst wirklich sehen, was man vor sich hat. Sehr behutsames begleiten. Die Konkurrenz ist heute so hoch und die Medien sehr präsent und ich glaube es geht uns allen so – vor allem junge SängerInnen und Musikern. Die große Gefahr ist, dass man anfängt sich zu vergleichen mit anderen. Wir haben Vorbilder, was auch sehr gut ist, die sollen wir auch haben, aber jeder ist wirklich einzigartig. Es gibt niemanden, der ist wie ein anderer. Jeder hat etwas ganz besonderes. Und ich sage meinen Studenten sie haben hier drin einen einzigartigen Schatz mitbekommen und es geht darum diesen Schatz zu entdecken, erkennen und ganz behutsam damit umzugehen und zu pflegen und nicht weh zu tun.“


Auf dem gleichen Ansatz basiert meine Beratung für Marketing und Karriereplanung.

Nach einem Vorgespräch erarbeiten wir in einem längeren Termin all jene Themen die für den Erfolg als Künstlerin / Künstler wichtig sind. Wir besprechen Präsentationsmaterial, wie Fotos und Lebenslauf, Wünsche und Problemstellungen – und auch persönliche Themen haben hier Platz.

Ziel ist, mit jedem Künstler, jeder Künstlerin eine individuelle Strategie für die eigene Karriere, für den ganz persönlichen Weg, zu entwickeln!

Mein Leben in 450 Zeichen: wie man seine Schauspielbiographie gut erzählt

Im Laufe des Künstler:innenlebens immer wieder die eigene Biographie in Worte zu fassen, birgt, will man es auf den Punkt bringen, so manche ungeahnte Schwierigkeit. Und das gilt eigentlich für jeden Zeitpunkt des Lebens- und Karrierewegs.

Ob für Programmheft oder Website, wird von Dramaturgie, KBB oder Pressebüro regelmäßig – neben dem aktuellen Portrait – die Biographie des Künstlers eingefordert. Meist unterliegt sie Beschränkungen in Länge und Stilistik. Da gilt es gekonnt zu formulieren.

Ist man jung und kann daher noch wenige Credits aufweisen, hat man zwar Platz und könnte theoretisch alles, was man jemals gemacht hat, anführen. Aber ist das empfehlenswert? Die Versuchung mag groß sein, alle Zeichen in Anspruch zu nehmen – man will ja auch nicht, im Vergleich zu anderen, zurückstehen. Aber geht es wirklich um weniger weiße Fläche und die Anzahl der Zeichen?

Schon über viele Jahre im Business ist von vornherein klar, dass man nicht alle Engagements unterbringen kann. Weder wird man alle Theater nennen können, an denen man tätig war, noch alle Rollen, die man gespielt hat. Von anderen Branchen wie Film & TV, Konzert, Synchronisation oder ähnlichem ganz abgesehen. Außerdem wirkt es trocken und nicht gerade lesefreundlich, alles nacheinander aufzuzählen.

Storytelling in der Schaupiel-Biographie

Meine Biographie ist mein Pressetext – ich erzähle darin meine Geschichte, lenke den Fokus, streiche die Besonderheiten heraus, lasse Unbedeutendes weg – und ist daher von enormer Bedeutung! Die Anfrage seine Bio zu schicken, ist immer ein guter Anlass, sein bisheriges Tun einer genaueren Betrachtung zu unterziehen und dadurch vielleicht sogar eine Vision für die Zukunft zu entwicklen.

Wie kann ich das bewerkstelligen?

Fünf Fragen als Anhaltspunkte

  • Was waren die Landmarks, die Meilensteine meiner bisherigen Karriere?
  • Gab es Zusammenarbeiten, die mich in meiner Entwicklung nachhaltig geprägt haben?
  • Gibt es etwas, das meinen Lebensweg, meine Passion, von anderen, unterscheidet?
  • Kann man einen roten Faden erkennen?
  • Flüchte ich mich in (zu vermeidende) Superlative oder zu Persönliches?

Gemeinsam mit dem Portrait sind diese 250 bis 1000 Zeichen das Aushängeschild eines Künstlers und daher mehr als eine nette Lektüre für den Leser eines Programmhefts. Deshalb hat die Erstellung der Biographien auch einen besonderen Stellenwert in meinem Agenturalltag, die Ruhe und Aufmerksamkeit erfordert – und die mir immer besondere Freude bereitet.

(Das Bild stammt übrigens von Facebook aus dem Feed einer namhaften Schauspielerin.)


Wie kann ich mit meiner Biographie eine spannende Geschichte erzählen?

Wenn Du dabei Unterstützung benötigst, melde Dich gerne.

Boost für die Schauspielkarriere – wie man den Sommer gut nützen kann

Im Sommer ist meist etwas weniger los: obwohl es die Zeit der Sommerfestivals ist und die En-Suite-Häuser durchspielen, haben die Stadt- und Landestheater geschlossen. Die einen sind superbusy, die anderen auf Urlaub.

Wie und wofür kann man die Sommermonate konkret nutzen?

Vielleicht kann man ja auch die ruhigere Zeit nutzen, um sich fit zu machen, seine Unterlagen zu überarbeiten und Strategien zu entwickeln, wohin es gehen soll und wie man das Gewünschte erreichen kann.

Viele haben im Juni ihr Schauspielstudium abgeschlossen, freuen sich über das Diplom und den Erfolg. Doch wohin geht es jetzt? Habe ich wirklich alles, was ich brauche und erfüllt es die Kriterien der Branche? Wie mache ich mich ‚da draußen‘ bekannt?

Andere denken generell über ihre Karriere nach, ob ihr Material die Anforderungen erfüllt oder ob es vielleicht neue Impulse und Inspiration braucht.

Deshalb biete ich in den Monaten Juli bis September Beratung im kostengünstigeren Doppelpack an. Also einfach einen Kollegen / eine Kollegin finden und einen Termin vereinbaren. In den vier bis fünf Stunden werfen wir einen genauen Blick auf die Karriere und alles drumherum.

Im Vorfeld bitte ich um Zusendung von Fotos, Lebenslauf, Showreel (falls vorhanden), Links zu Website und Social-Media-Profilen – und auch von individuellen Fragestellungen, die belasten und daher besprochen werden wollen.

Fünf mögliche Strategien für den einen guten Start in die neue Saison

  1. Generelles zur Branche
  2. Warum Selbstvermarktung so wichtig ist und was ich (leicht) selbst tun kann
  3. Feedback zu Lebenslauf, Fotomaterial und Showreel (inkl. Tipps zu Social Media)
  4. Essentielles für die erfolgreiche Bewerbung & das Vorsprechen
  5. Individuelle Thematiken und persönliche Fragestellungen

Das Ziel ist, konkrete und leicht durchführbare Maßnahmen zu finden und so mit einem guten, ja perfekten Plan und stimmigem Material in den Herbst starten zu können!


Möchtest Du Deine Karriere für den Herbst pushen?

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