Was hilft bei Prokrastination

10 mögliche Strategien rund um Prioritäten und To-Do’s

Es gibt unzählige Ratgeber und Checklisten – deshalb hier eine subjektive Auslese jener Punkte, die mich im Zuge der Beschäftigung mit dem Thema am meisten angesprochen haben:

  • Generell lohnt es sich, genauer hinzusehen, ob es einen Grund gibt, warum eine bestimmte  Aufgaben nicht und nicht angegangen wird.
  • Sich zu allererst über seine Ziele klar zu werden und große Ziele in kleine, leicht erreichbare Happen herunterbrechen.
  • Druck, der von außen kommt, anzunehmen. Der Kampf dagegen kostet nur unnötig Kraft – und vielleicht lässt er sich sogar, ganz im Sinne einer japanischen Kampfsportart, transformieren und für sich nützen.
  • Die eigenen Umwege anerkennen – es muss kein Nachteil sein, nicht den direkten Weg genommen zu haben.
  • Sich nicht überfordern. Man kann nicht immer das ultimativ Beste abliefern. Das was in diesem Moment das Bestmögliche war, ist gut genug.
  • Respekt vor der eigenen, individuellen Arbeitsweise entwickeln. Prokrastination als möglichen notwendigen Arbeitsschritt akzeptieren und nicht mit sich ins Gericht gehen, sollte es wieder passieren.
  • Leistung funktioniert immer durch Belohnung. Oft erwarten wir aber Belohnung und Lob aus dem außen, das uns abhängig macht und uns leicht enttäuschen kann. Schaffen wir unsere eigene Belohnung, werden wir unabhängig.
  • Den Zeitpunkt und die Schnelligkeit hinterfragen. Vielleicht ist jetzt auch der falsche Moment. Nicht sichtbar zu handeln, bedeutet nicht, dass nichts passiert. Im Hintergrund laufen immer Prozesse ab – und gerade kreative Prozesse haben lange Entwicklungsphasen in denen es „gärt“.
  • Für Konflikte oder Muster, die sich schon länger nicht lösen lassen, kann man sich  Unterstützung durch Coaches oder Berater holen!
  • Diesen Artikel nicht aus Ausrede für’s Nichtstun verwenden.

Ein idealer Gedanke wäre, Freude an die Stelle von Pflicht zu setzen. Bin ich mir im klaren über mein nächstes erreichbares Ziel, entstehen Lust und Motivation Dinge anzugehen meist ganz von alleine.

In diesem Sinne, wünsche ich ein frohes neues Jahr mit viel Raum und Zeit für Klarheit und Freude an den kommenden Abenteuern!


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Gedanken zum Thema Prokrastination

In der Zwickmühle zwischen Things-to-do und Überforderung

Prokrastination ist in aller Munde, ja mittlerweile als psychologisches Problem anerkannt. Es gibt Ratgeber, wissenschaftliche Studien und Lehrstühle zu der Thematik und viele Menschen holen sich bereits professionelle Unterstützung bei Coaches und Beratern.

Jeder von uns war und ist damit in seinem Leben früher oder später konfrontiert und für viele ist es ein täglicher Kampf mit Prioritäten- und To-do-Listen. Doch diese scheinen nicht das optimale Handwerkszeug zu sein. Ein guter Grund einen genaueren Blick auf die Problematik zu werfen.

Einleitung

Vereinfacht gesagt, bedeutet Prokrastination: Ich schiebe Dinge auf, verzettle mich in Ersatzhandlungen und vertage Wichtiges auf den nächsten Tag … und den nächsten und den nächsten.

Aber, was ist denn wirklich wichtig? Wer sagt, was für mich wichtig ist? Und wäre jetzt überhaupt der richtige Zeitpunkt?

Für mich spielen daher Bewertung, Klarheit und Individueller Ansatz eine wichtige Rolle. Denn vielleicht geht es zu aller erst darum, Klarheit über seine Ziele zu gewinnen. Jene Dinge die sich schon seit langem auf der To-do-Liste befinden einer genauen Prüfung zu unterziehen und erst danach zur Erledigung zu schreiten bzw. mir zu überlegen, wie ich es angehen kann.

Grundproblematik

Prinzipiell kann alles aufgeschoben werden: Die Buchhaltung, der Fitnessplan, die gute Ernährung, die Registrierung auf einem Jobportal, das Mail an die Caster, die neuen Portraitfotos, die Bewerbung bei einer Agentur, die Überarbeitung meines Auditionmaterials, der notwendige Arztbesuch, der Anruf bei meinem Steuerberater, die Durchsicht der Banküberweisungen – um unvollständig einiges aufzuzählen.

Doch ist es wirklich sinnvoll, alles undifferenziert auf eine Liste zu setzen? Schließlich gibt es einen erheblichen Unterschied zwischen einer überschaubaren Aufgabe, wie dem Abheften von Belegen und einer komplexen wie die Suche nach dem passenden Auditionmaterial.

Die Situation von Schauspieler:innen

Während der Ausbildung und auch im späteren Proben- und Produktionsprozess sind Künstlerinnen und Künstler ganz klaren Strukturen unterworfen. Aber danach und dazwischen stehen sie vor ganz anderen Herausforderungen. Sie sind plötzlich ein kleines Unternehmen, sollten sich permanent optimieren und zusätzlich vermarkten. Vor dem Hintergrund einer meist nicht kalkulierbaren Zukunft, geht es darum sich die Arbeitszeit einzuteilen, seinen persönlichen Arbeitsstil zu finden und mit regelmässig wechselnden Situationen zurecht kommen zu müssen. Darauf war man nicht vorbereitet und hat auch gar keine Tools dafür zur Hand.

Stolpersteine

Oftmals lässt einen die Angst vor dem Scheitern und vor dem Misserfolg, Dinge nicht angehen. Bei manchen ist es sogar die Angst vor dem Erfolg, der mit Verantwortung verbunden ist und den man sich vielleicht (noch) nicht so wirklich zugesteht. Dann gibt es den hohen persönlichen Anspruch, den Wunsch nach Perfektion, der einen gar nicht erst beginnen lässt.

Und vielleicht geistert da auch noch so ein prinzipielles Gefühl herum, dass man gar nicht das Leben führt, das man gerne führen würde. Dann wird die To-do-Liste eigentlich unbewältigbar. Die Ziele, die man sich setzt, kann man gar nicht mehr erfüllen. Misserfolg und Selbstverachtung für das Nicht-Geschaffte sind die Folge.

Überforderung

Wir leben in einer Zeit des Überangebots. Informationen aus dem Netz und den sozialen Plattformen prasseln ungefiltert und zeitlich uneingeschränkt auf einen ein. Das Handy liegt neben dem Bett und mache nehmen es sogar mit auf die Bühne. Kann man bei dieser ständigen Reizüberflutung überhaupt so bei sich sein, um wichtige Entscheidungen zu treffen, Prioritäten zu setzen und sich klar darüber zu werden, was für einen selbst wichtig und richtig ist?

Unter diesen Umständen wäre Prokrastination eigentlich der durchaus verständliche Selbstschutz der Psyche vor zu großen Anforderungen bzw. die Verweigerung auf Grund von Überforderung.

Der nächste Artikel widmet sich dann zehn möglichen Strategien, wie man das Thema konkret und individuell für sich angehen könnte.


Brauchst Du Unterstützung dabei Prioritäten zu setzen oder die Balance zwischen To-Do und Erholung zu finden? Melde Dich gerne zu einem unverbindlichen Telefonat.